2013
Barbe-Bleue / Blaubart
Opéra-bouffe in drei Akten und vier Bildern
von Jacques Offenbach
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Dialogfasssung: Philipp Harnoncourt
styriarte 2013
Elisabeth Kulman, Mezzosopran (Boulotte)
Johannes Chum, Tenor (Le Sire de Barbe-Bleue)
Sophie Marin-Degor, Sopran (Fleurette / Hermia)
Cornel Frey, Tenor (Le roi Bobêche)
Sébastien Soulès, Bass (Popolani)
Thomas E. Bauer, Bass (Le comte Oscar)
Markus Schäfer, Tenor (Le prince Saphir)
Elisabeth von Magnus, Mezzosopran (La reine Clémentine)
Chorsolisten: Martin Schranz (Alvarez), Shirin Asgari (Héloise), Kathryn Humphries ( Éléonore),
Birgit Völker (Rosalinde), Irena Krsteska (Isaure), Carmen Wiederstein (Blanche)
Arnold Schoenberg Chor
Chamber Orchestra of Europe
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
Malerei und Animation: Max Kaufmann & Eva Grün
Kostüme: Elisabeth Ahsef
Inszenierung, Bühne und Licht: Philipp Harnoncourt
-Libretto zweisprachig (Übersetzung P.H.)
-Zum sogenannten "halbszenischen" Format, das wir bei der styriarte von
"Porgy and Bess" über die "Verkaufte Braut" bis zu "Barbe-Bleue" entwickelt haben:
„Halbszenische Aufführung“ ist für diese Produktionen ein Arbeitstitel in Ermangelung einer treffenderen Bezeichnung.
Ich würde es als vereinfachte szenische Aufführung beschreiben. Wir versuchen tatsächlich, Musiktheater
im einfachen Sinn des Wortes zu machen, ohne dabei von vornherein von den üblichen Spielregeln des Operbetriebs
auszugehen. Kann man vielleicht das Verhältnis von Musik und Bühne anders ausbalancieren? Kann man der Musik etwas
mehr Raum geben, ohne dabei die Lust am Theater hintanzustellen? Muss es unbedingt eine konventionelle Bühne sein
mitsamt einem komplett ausgeführten Bühnenbild? Muss man sechs Wochen proben mit allem drum und dran? Bringt nicht
eine spontane, kurze, sehr kurze Probenarbeit möglicherweise da und dort frischere, vielleicht sogar mutigere
Resultate und neue Erfahrungen? Ist es nicht spannend, wenn der persönliche Anteil, den die Sänger ins Spiel bringen
einmal etwas größer ist und die Arbeit des Marionettenspielers, der der Regisseur ja immer auch ist, ein etwas
geringeres Gewicht hat? Das ist kein Einwand gegen Regietheater, vielmehr ein Plädoyer für offene Versuche, für
Lebendigkeit, auch für den Mut zur Lücke und zum Risiko des Scheiterns. Dieses Risiko passt auch besser zur kleinen,
improvisierten Form. Könnte so ein Versuch, mit Hingabe und Profession betrieben, dennoch nicht vollkommen abgekartet
und grundsätzlich unperfekt, vielleicht bei den Zuhörern und Zusehern ähnliche Saiten anreißen?