philipp harnoncourt
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PRESSE
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Die Zauberflöte von W. A. Mozart, Opernfestspiele Heidenheim


Heidenheimer Neue Presse (Bettina Schröm )

Es darf gelacht werden in dieser Opernsaison. Die Sänger spielen, was das Zeug hält, die Bühne wird zum Schauplatz urkomischer Szenen (zum Beispiel der drei Damen und Tamino), clownesker Einlagen (der hüpfende Sack des Vogelfängers) und eindrücklicher Bilder wie dem Gang des Liebespaares durch Feuertor und Wasserfall. Dabei bleibt die Ausstattung von Irina Schicketanz durchaus sparsam, lässt weite Teile des Rittersaals unverändert und setzt doch pfiffige Akzente.

Regisseur Philipp Harnoncourt wandelt ganz auf Schikaneders Pfaden, wenn er "Die Zauberflöte" als das nimmt, was der Librettist und Theaterdirektor einst aus ihr machte: ein zauberhaftes Märchen, ein Singspiel, in dem Wort und Musik leichten Schrittes Hand in Hand gehen. Es obsiegt der Witz und mit ihm Papageno.


Heidenheimer Zeitung (Manfred Kubiak)

Auf einer imaginären Linie zwischen Klamotte und Entwicklungsroman bewegt sich munter Philipp Harnoncourts Inszenierung der "Zauberflöte". Wobei sie immer rechtzeitig gewissermaßen vor dem Erreichen der Eckfahnen die Richtung wechselt.

Diese immer gefährliche, durch Papageno gewissermaßen personifizierte Gratwanderung gelingt nicht zuletzt deshalb, weil der Regisseur Philipp Harnoncourt viel von Musik versteht, und so geht sein Konzept, das wohl meistdiskutierte Opus der Musiktheatergeschichte nicht etwa erneut in interpretatorischer Hinsicht zur Diskussion zu stellen, sondern es, zumindest vordergründig, ganz der Phantasie des Publikums zu überlassen, in der Tat auf.

Unter der meist sehr unterhaltsamen Oberfläche aber erzählt Harnoncourt die "Zauberflöte" gewissermaßen als Metapher für die sich immer wiederholende Geschichte des Lebens mit ihren Zeiten des erotischen Erwachens, des Revoltierens, des Scheiterns oder des Erntens, des Genießens und des Vergehens.


Schwäbische Post

Gleichwohl hat es diese Inszenierung von Philipp Harnoncourt verdient, dass man einen Champagner vom besten entkorkt. Er hat das Singspiel weitgehend von philosophischer Betulichkeit entschlackt, seine märchenhaften Züge freigelegt und mit treffenden burlesken Einfällen nicht gegeizt. Musikalische Verve und Schauspielkunst gehen Hand in Hand.

Damit erinnert Harnoncourt ein wenig an jene Zauberflöte des großen Filmregisseurs Ingmar Bergmann. Musikalisches Erzähltheater mit großen und kleinen Gefühlen, überschäumendem Witz und fein dosierter Erhabenheit.


Rems-Zeitung

Selten gab es eine so stimmige Aufführung, welche die disparat erscheinenden Facetten so präzise auf den Punkt brachte. Philipp Harnoncourt konnte als Regisseur zusammen mit der Ausstatterin Irina Schicketanz und Maestro Marco-Maria Canonica ein Konzept verwirklichen, welches das Original zuweilen ordentlich entstaubte, ohne die Substanz anzugreifen: modern, aber nicht modernistisch, ideenreich und spritzig, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren.

Die Schikanedersche "Erdung" der volkstümlichen Inhalte und Personen gelang vortrefflich ...